Sechs Phasen einer Paarbeziehung

Schmetterlinge im Bauch

Die Phase der Begeisterung

Ganz am Anfang stecken wir voller Ideale. Verliebt und von Glückshormonen und Spiegelneuronen abgeschossen, sind wir in der Regel nicht mehr „Herr der Lage“. Schmetterlinge im Bauch.

Die Liebe, die Lust und ein Brunnen voller Sinnlichkeit zieht uns und unseren Gegenüber magisch an und was so leidenschaftlich und lustvoll brennt, davon würden wir uns nie Träumen lassen, dass es
mal zu Ende sein könnte.

Damals in der ersten Verliebtheitsphase, dem Liebesrausch, in unserem Bekanntenkreis hatten es einige auch als Liebeswahn interpretiert, da war etwas in uns zum Schwingen, zum Klingen gekommen. Irgendetwas hatte uns an unserem Gegenüber fasziniert, und irritiert beobachteten wir, dass das auch etwas bei uns auslöste.

Resonanz nennt man es in der Musik und kann es eben auch auf die verrücktesten oder kompliziertesten Paarkonstellationen übertragen. Resonanz, die Fähigkeit von uns Menschen den Gegenüber emotional zu begegnen, ihn zu berühren, zu verstehen.

Carl Rogers hat, um dieses Phänomen zu beschreiben, den Begriff Empathie in den 60ziger Jahren geprägt. Mittlerweile sind viele Jahre ins Land gezogen und ein anderen Name sorgt im Bereich der Neurobiologie für Furore. Joachim Bauer, Professor für Psychoneuroimmunologie am Universitätsklinikum Freiburg, sorgte unlängst mit neuesten Forschungsergebnissen für Aufmerksamkeit. Er forscht im Bereich der „Intuitiven Kommunikation“ und fand heraus, dass uns die Spiegelneuronen in unserem Gehirn die Fähigkeit verleihen, zu fühlen, was der andere fühlt.

Diese Spiegelneuronen bzw. Nervenzellen sind die Basis von Intuition und Empathie. Sie bestimmen unser „Bauchgefühl“ und die Fähigkeit zu lieben.

 


Magenbitter

Die Phase der Ernüchterung setzt ein

Doch irgendwann scheinen uns diese Spiegelneuronenin der Partnerschaft im Stich zu lassen. Spätestens in dem Augenblick, wo wir die erste Phase in einer Paarbeziehung, die Phase der Begeisterung teilweise noch benommen, verlassen haben und das Land der Realität betreten.

Das Sechs-Phasenmodell, entwickelt von Günter Hallstein beschreibt die verschiedenen Phasen, die Paare immer wieder in unterschiedlichen Abschnitten ihrer Beziehung, durchlaufen.

Als Paar betreten wir nach der Phase der Begeisterung, ein uns völlig neues und unbekanntes Land. Ein Land wo nur noch wenig Schmetterlinge fliegen. Ein Land, dass mit dem was uns in der Zeit der Begeisterung, der Zeit der Spiegelneuronen begegnet ist, nicht mehr viel zu tun hat.

Ernüchterung setzt ein. Die ersten Jahre liegen als Paar hinter uns. Beruflich war ganz schön was los. Es galt sich nach der Ausbildung oder dem Studium zu profilieren und Erfahrungen zu sammeln und in der Regel fordern oder bereichern die Kindern unseren Alltag.

Von Resonanz und Empathie, von Spiegelneuronenund Sinnlichkeit scheint in der Phase der Ernüchterung nicht mehr viel übrig geblieben zu sein. Die Jahre plätschern dahin, die Tages- und Wochenpläne sind durchstrukturiert und da es heute fast unmöglich ist, eine Familie nur mit einem Gehalt über die Runden zu bringen, und beide Partner zumindest Teilzeit arbeiten müssen, bleibt für die Paarbeziehung nicht mehr viel Zeit.

„Die Phase der Ernüchterung ist oft auch geprägt
von mangelnder Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit
und dem fehlenden Mut über die eigenen
Bedürfnisse zu sprechen“.

Wir entfernen uns als Paar voneinander, fühlen uns trotz Partner, einsam zu Zweit. Jeder empfindet einen gewissen Frust, Mangel, fehlende Bestätigung und findet die eigenen Bedürfnisse im Nichts verschwinden.

Die Phase der Ernüchterung ist oft auch geprägt von mangelnder Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit und dem fehlenden Mut über die eigenen Bedürfnisse zu sprechen.

Wer sich einen Moment Zeit nimmt entdecket und spürt, wie unsicher und brüchig Paarbeziehungen in den letzten Jahrzehnten geworden sind und wie viel gegensätzliches und spannungsreiches sich auch im kirchlichen und gemeindlichen Kontext im Bereich Ehe- und Paarbeziehung entwickelt hat.

Seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts vollzieht sich in der Gesellschaft der westlichen Welt ein fundamentaler sozialer Wandel. Etliche Traditionen wurden ausgehebelt und dadurch ist es allgemein erlaubt, zu leben

  • was wir wollen (alles nur denkbare).
  • so lange wir es wollen (immer kürzer, dafür öfter mit wechselnden Partnern).
  • und mit wem wir es wollen (fast mit jedem und zunehmend mit uns allein).

Diese Wahlfreiheit innerhalb unserer Gesellschaft bringt viele Vorteile, aber natürlich auch Nachteile. Der Vorteil liegt klar in der gewachsenen Selbstbestimmung, der Nachteil darin, dass Sicherheiten verloren gegangen sind. Der einzelne Mensch ist auf sich selbst zurückgeworfen. Die ehemalige Verpflichtung zur Familiengründung zum Beispiel, bildet nur noch eine Option unter vielen.

So lange es verbindlich war, eine lebenslange Ehe einzugehen, verlief das Leben nach einem festen Ritual. Auf die Zeit des männlichen Werbens folgte eine kurze Verliebtheits- und Verlobungsphase, die Heirat und nachfolgende Familiengründung. Die Ehefrau verwandelte sich zur Mutter und Hausfrau, der Mann zum berufstätigen Vater mit Versorgungsverantwortung. So vergingen die Jahre, bis die Kinder erwachsen waren das Haus verließen, die Eheleute zu Großeltern gemacht wurden und zum Schluss im Kreis eines Mehrgenerationenhaushalts sich auf den Weg machten zu sterben. Konflikte galten als immanente Konflikte eines Ehepaars, Scheidungen waren ein Tabu.

Heute werden zwar noch viele Ehen geschlossen, aber auch rasch wieder geschieden. Man kann sich aus einer Beziehung verabschieden, wenn es nicht mehr passt, unabhängig wie lange sie währte, was sie einmal bedeutet und was aus ihr an gemeinsamer Geschichte hervor gegangen ist.

Gefühle dominieren und gelten als das Entscheidungskriterium für eine Trennung. Die vielen Jahrhunderte verlässlicher, sozialer oder kirchlicher Verpflichtungen haben ihren Regelwert, eben auch in christlichen Paarbeziehungen, verloren.
Dem entgegen steht alleine die emotionale Erlebenswelt der Paare. Ist die Emotionalität gestört, wird die Beziehung in Frage gestellt. Hat sich die Leidenschaft hinter Gewohnheiten und Alltagsstress versteckt oder verflüchtigt, nimmt Unsicherheit, Irritation und Unwillen ihren Platz ein. Man, sprich Paar, will nicht wahrhaben, dass die leidenschaftliche
Tiefe, die gesucht wird, Schwankungen unterworfen ist und die Qualität des Erlebens, dem man sich verpflichtet fühlt, einem unaufhaltsamen Wandel unterliegt.

Aber eben genau das gehört in eine Paarbeziehung hinein und ist ein Teil der Ernüchterungsphase.

 


Prokrustes

Die Phase der Erpressung

Wenn die Phase der Ernüchterung beendet scheint, tritt die Paarbeziehung in eine kriminelle Phase ein.

„Der anderen muss sich ändern und nur wenn er
sich ändert, können wir eine Zukunft haben und
wieder Liebe, Lust und Sinnlichkeit erleben“.

Erpressung macht sich breit und wird subtil in verschiedenen Arten benutzt, um den Partner gefügig zu machen. Es ist der ewig andauernde Kampf der Geschlechter.

Aber es ist ein Hoffnungsloser Kampf, denn es gibt in diesen Erpressungsszenarien letztlich nur Verlierer.

Der Alt-Griechische Geschichtsschreiber Diodor berichtet folgendes über den Unhold und Wegelagerer Prokrustes. Prokrustes bot Reisenden ein Bett an. War der Wanderer groß, gab er ihm ein kleines Bett und hackte ihm die Füße ab, damit er hineinpasste. War er eher klein, gab er ihm ein großes Bett, zog ihn in die Länge und reckte ihm die Glieder auseinander, indem er sie auf einem Amboss streckte.

Oft versuchen wir die Paarbeziehung für unseren Partner zu einem Prokrustesbett zu machen. Wir würden die Partnerschaft am liebsten nur nach unseren eigenen Erwartungen gestalten und verhalten uns wie Prokrustes.

Der anderen muss sich ändern und nur wenn er sich ändert, können wir eine Zukunft haben und wieder Liebe, Lust und Sinnlichkeit erleben.

Ich mache an dem anderen rum, überschreite Grenzen, und verletze auf Biegen und Brechen, in der Hoffnung, mein Ziel zu erreichen. Auch diese Phase überstehen die Paare in der Regel und arrangieren sich irgendwann mit dem was ist und mit dem was wohl nicht mehr werden wird. Aber das Leben ist doch eigentlich viel zu schade, um sich mit etwas abzufinden.

 

 


Der Kampf scheint verloren

Die Phase der Resignation

Und darum geht einer der Partner in die nächste Phase der Paarbeziehung über. Er beginnt zu resignieren. Die Hoffnungslosigkeit siegt und die Phase der Resignation nimmt den Raum der Paarbeziehung ein. Manchmal beginnt diese Phase damit, das ein Partner darüber nachdenkt, auszusteigen.

Natürlich nicht laut, aber innerlich hat er sich schon verabschiedet. Die Seele schmerzt so sehr, dass es besser ist oder leichter fällt, zu verdrängen und über Alternativen nachzudenken. Kontaktabbruch findet statt, man löst sich emotional
vom Gegenüber und findet, wie kann es anders sein, vielleicht einen neuen Gegenüber der so ist, wie du einmal warst. Drittbeziehungen sind die Folge und alles läuft ineinem rasenden Tempo auf die Trennung oder Scheidung zu.

Eigentlich schade, denn gemeinsam hatten beide soviel Potenzial. Keiner hat es gewollt und doch konnte keiner von beiden es offensichtlich aufhalten, stoppen oder kommunizieren.

Wer in einer solch verfahren Situation nicht aus der Paarbeziehung aussteigt, sondern das Tempo raus und sich als Paar Zeit nimmt, kommt in eine überaus wichtig und konstruktive Phase.

 


Ein Funken Hoffnung

Die Phase der Reflexion

Nach der Begeisterung, der Ernüchterung, der Erpressung und der Resignation, findet, wenn beide
die Hoffnung nicht aufgeben, die Reflexions-Phase statt.

Interessant ist, dass die meisten Menschen auch nach schmerzlichen oder schlechten Erfahrungen weiter nach Geborgenheit suchen, danach, gesehen und gehört zu werden und sich mit der Hilfe des anderen seelisch niederzulassen. Es wächst das Bedürfnis nach Aufgehobensein und gefühlter Heimat. Jeder Mensch will in jemandes
Seele ankommen und seine Sehnsüchte teilen. Jeder will wissen und fühlen dürfen, hier gehöre ich hin und der andere ganz zu mir, das ist unser.

„Am Beginn einer Paarbeziehung ist keiner von
beiden in der Regel beziehungsfähig“.

Vielleicht gerade deswegen nehmen Menschen nach wie vor große Anstrengungen auf sich, um einen leidenschaftlichen Beziehungshorizont zu errichten und streben gleichzeitig nach einem fühlbaren Maß an Sicherheit und Stabilität in ihrer Partnerschaft.

Und das ist auch gut so! Denn am Beginn einer Paarbeziehung ist keiner von beiden in der Regel beziehungsfähig. Beziehungsfähig werden wir erst in der Beziehung selbst. Und das braucht Zeit und vor allem Zeit und Raum für Wandlung, Veränderung und Wachstum.

Es lohnt sich gemeinsam zu reflektieren, hinzuschauen, wer bin ich, wer bist du und was soll unser Wir ausmachen.

Dazu kommt es aber häufig gar nicht, weil Mann oder Frau aufgrund verschiedener Irrtümer denen sie unterliegen, die Paarbeziehung abbrechen und beenden.

Ein großer Irrtum dem Paare zum Beispiel erliegen, ist, dass jeder für sich in Anspruch nimmt das Gesamtbild der Paarbeziehung erfasst zu haben. Dabei sieht jeder der beiden nur einen winzigen Ausschnitt des Ganzen.

In einer Bekannten Fabel betasten drei Blinde einen Elefanten und entwickeln ganz unterschiedliche Vorstellungen von ihm, weil sie entweder nur den Rüssel, den Schwanz oder ein Ohr vor sich haben.

Übertragen wir dieses Bild einmal auf einen Bereich in der Paarbeziehung über den in der Regel nicht kommuniziert wird. Intimität, Lust und Sinnlichkeit. Unsere verzerrten Vorstellungen von Intimität und Sexualität tragen teilweise komische Züge.

Sie sind, und darin liegt eine Tragik, in einem nicht unerheblichen Maße daran beteiligt, dass die Hälfte aller Ehen mit einer Scheidung enden und das viele Paare zwar verheiratet bleiben, aber sich voneinander entfremden und mit ihrer Sexualität unzufrieden sind bzw. nur noch alleine oder in einer Drittbeziehung erleben.

Aber zu den grundlegenden Regeln, die für die menschliche Sexualität und Intimität gelten, gehört, dass Paare in bestimmte typischen Krisensituationen geraten. Das ist völlig NORMAL.

Krisen Rund um das Thema Intimität sind völlig normal. Diese Krisen sind für die Partner eine Chance, ihr Liebesleben zu bereichern, in ihrer persönlichen Entwicklung voranzukommen und ihre Zufriedenheit mit der Paarbeziehung zu steigern.

Mit anderen Worten, hinter Beziehungskrisen verbirgt sich mehr, als unsere verkürzten Vorstellungen von einer Paarbeziehung das nahe legen.

Darum ist die Reflexionsphase, wenn sie erreicht wird, so überaus konstruktiv und hoffnungsvoll. Denn manche Krisen sind in Wirklichkeit gar keine „Probleme“ oder gar Anzeichen einer „Fehlentwicklung“. Vielmehr handelt es sich um normale Aspekte und Entwicklungen einer Paarbeziehung, auf die wir nicht gebührend vorbereitet sind.

Krisen sind eben Ausdruck eines zentralen Entwicklungsvorgangs, der in jeder Paarbeziehung von Bedeutung ist und wahrgenommen werden muss. Wenn wir natürlich sexuelle Schwierigkeiten nur unter Aspekten wie Leistungsdruck, Wissenslücken oder Gehemmtheit betrachten, verbauen wir uns die Möglichkeit, sie für inneres Wachstum zu nutzen. Die meisten Beziehungsprobleme sind nicht durch das Erlernen von Fertigkeiten und Techniken zu lösen, sondern durch Wachstums- und Reifungsschritte.

Ulrich Clement, Professor für medizinische Psychologie an der Universität Heidelberg und tätig als Sexualtherapeut beschreibt in einem seiner Vorträge fünf ungemütliche Wahrheiten über die Entwicklungen des leidenschaftlichen Geschelchtsverkehrs:

1) Diesbezügliche Selbstverwirklichung

riskiert die Beständigkeit der Beziehung.
Erotische Entwicklung ist nicht ohne Risiko zu haben und benötigt den Mut von beiden, Neues einzuführen. Das Neue kann Angst machen, aber in der Regel lohnt es sich.

2) Diesbezügliche Entwicklung

setzt aktive Entscheidungen voraus.
Erotik und Intimität entwickelt sich dort, wo Entscheidungen getroffen werden. Z. Bsp.: Sich beim Partner zu zeigen und mit seinen Bedürfnissen zu präsentieren. Entscheidungen beim Partner nicht nur das Erwartete, sondern auch das Beunruhigende wahrzunehmen. Es benötigt die Entscheidung, erotische Risiken einzugehen.

3) Von nichts kommt nichts.

Ohne Investition kein Ergebnis.
Clement spricht von einem der häufigsten Fehler der in langjährigen Beziehungen begangen wird, den romantischen Maßstab am Beginn der Partnerschaft, für die langen folgenden Jahre zu nehmen. Erotik benötigt aber eine gemeinsame Kultur und Pflege und das bedeutet viel Zeit und Aufmerksamkeit.

4) Diesbezügliche Entwicklungen

verlaufen ungleichmäßig.
Einer fängt an. Jeder wartet auf den anderen, beide sind häufig in einem Welle der Vorwürfe blockiert. Clement schreibt dazu: „Die Veränderung der Partnerschaft beginnt nicht kooperativ, sondern individuell. Einer erträgt die Unzufriedenheit weniger als der andere. Einer geht fremd. Einer führt ein neues Element ein. Einer stellt die Beziehung infrage. Und für den anderen wird es ernst, weil der Preis der Nichtveränderung zu groß wird. Partner ändern sich eben nicht, weil sie wollen, sondern weil sie müssen.“

5) Guter Geschlechtsverkehr ist

ohne mittelmäßigen nicht zu haben.
Das Liebesspiel lebt nun mal von der Variation. Dazu gehört der unsensationelle Alltag sexueller Begegnung in langjährigen Partnerschaften. Das Fest, das Außergewöhnliche, benötigt den sexuellen Alltag. Erst im Kontrast zum Alltag macht das Fest einen entscheidenden Unterschied.


Clement kommt zu dem Schluss: Je länger Partnerschaften dauern, desto mehr ist Intimität und Sexualität eine Frage der Entscheidung und der aktiven Gestaltung.

Beim „reifen“ Geschelchtsverkehr geht die Entscheidung der Lust voraus. Nicht das Warten auf das Spontane, der das Paar im Fahrstuhl überfällt, sondern die Schaffung einer erotisch-sinnlichen Kultur muss dass ausgesprochene Ziel langjähriger Beziehungen sein.

Intimität steht und fällt damit, dass die Partner günstige Kontexte, Inszenierungen und Situationen herstellen, die sie aus der Schwerkraft des Alltags locken. Das kann man tun. Oder man kann es lassen, so Clement.

Darum reicht es in einer Paarbeziehung nicht aus, neue Streicheltechniken und Kommunikationsfertigkeiten zu lernen oder die zeitlichen Prioritäten der Partner abzustimmen, sondern es benötigt die Entscheidung von beiden, sich gemeinsam auf einen lustvollen Dialog einzulassen.

Ein Dialog, der Raum gibt, schmerzvolles auszuhalten und gemeinsam aufzubrechen zu neuen Ufern, um den Brunnen der Sinnlichkeit neu zu entdecken und sprudeln zu lassen.

Denn wer hat uns das Lieben gelernt? Wer hat uns gelehrt darum zu streiten und miteinander zu kämpfen? Jedes Paar gestaltet ob es will oder nicht will, bewusst oder unbewusst, eine Liebes- und Intimitätskultur.

Wenn wir diese Kultur nicht hinterfragen, reflektieren, neu dazu lernen, wachsen und reifen, dann verhärten sich Körper und Seele. Dann wachsen Kränkungen und Enttäuschungen und es entsteht eine zerstörende, seelische, emotionale und körperliche Distanz.

 


Neues Land, Wachstum und Reife

Die Phase der Integration

Um den Faden in der Paarbeziehung wieder aufzunehmen, die Reflexionsphase konstruktiv zu nutzen und einen gemeinsamen Wachstumsprozess zu erfahren, benötigt es in der Regel Unterstützung. Es kann hilfreich sein, gemeinsame Prozesse durch Dritte moderieren zu lassen oder gemeinsamen einen Paarworkshop zu besuchen, der den Schwerpunkt im Bereich der Interaktion und des Feedbacks durch die Gruppe hat, damit entdecktes, Erkanntes und Neues gut integriert werden kann.

Das ist dann die letzte Phase. Die Integrations- Phase. Integration bedeutet, Ich fange an, mein Problem zu lösen, statt von dir zu erwarten, dass du dich änderst. Die Phase der Integration ist davon bestimmt, neu entdecktes, gemeinsam reflektiertes, in den Paar-Alltag zu integrieren und gemeinsam zu vertiefen.

In unseren Intensiv-Paarworkshops erleben wir bei vielen Paaren, dass Veränderung und Wachstum möglich ist. Wir entdecken und erleben eine neue Lust als Paar gemeinsam zu wachsen. Als Paar gemeinsam neues Land zu entdecken. Die Liebe, die Lust, die Sinnlichkeit und die lieben Spiegelneuronen neu und anders zu erleben.


Autor: Peter Bremicker, Menschenfreund mit Haut und Haar. Theologe, Paarberater und Querdenker. Inhaber der Beratungspraxis „kleineschritte“ in Südbaden, in der er Paarberatung und Paarworkshops anbietet.

Hinweis: Dieser Artikel wurde aufgrund von für Suchmaschinen heiklen Wörter leicht überarbeitet.

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